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Lesekompetenz in den 4. Schulklassen dramatisch gesunken. Eine Milliarde Euro für zusätzliche Leseförderung notwendig.

Presseerklärung Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e. V.

 

„Die Ergebnisse der neuesten repräsentativen Studie der Universität Dortmund zur dramatisch gesunkenen Lesekompetenz von Viertklässler*innen in Zeiten der Corona Pandemie können nicht überraschen, denn die widersprüchlichen Maßnahmen mit wechselndem Distanz- und Präsenzunterricht und Schließungen von Buchhandlungen, Bibliotheken und Büchereien haben die ohnehin bestehenden Herausforderungen durch Migration, Inklusion und Digitalisierung in ganz erheblichem Maße noch verschärft,“ betonte Malte Blümke, Bundesvorsitzender der Friedrich-Bödecker-Kreise, die mit ihren 16 Landesverbänden bundesweit mit Abstand die Nummer 1 bei Autorenlesungen und Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche sind, und fordert zusätzlich eine Milliarde Euro für die Leseförderung in Kitas, Schulen und Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche.

Die aktuelle Schülergeneration zeigt im Vergleich von 2016 bis 2021 eine deutlich geringere Lesekompetenz auf als noch vor fünf Jahren, wobei die Lesekompetenz der deutschen Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich ohnehin nur durchschnittlich ausgebildet war. Leider ist das Kompetenzniveau bei allen untersuchten Schülergruppen gesunken. Allerdings ist die Schere bei der Lesekompetenz bei Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit schlechten häuslichen Rahmenbedingungen in   Relation zu den Vergleichsgruppen weiter aufgegangen, so dass die Defizite beim Lesen den Erwerb der Schriftsprache und letztendlich den Bildungserfolgt noch stärker behindern.

 „Dabei kommen die großen Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg noch auf unsere Gesellschaft zu. Wenn unsere Gesellschaft diese Herausforderungen meistern, die Defizite der Vergangenheit beheben  und die zukünftigen Risiken in der Lesekompetenz vermeiden will, brauchen wir dringend die Umsetzung des bisher nur angekündigten Nationalen Lesepaktes und  eine Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und Kommunen, in der ausreichende Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, um die Leseförderung in Kitas, Schulen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche schwerpunktmäßig in der frühkindlichen Erziehung und den Grundschulen, aber auch den weiterführenden Schulen systematisch zu betreiben“, stellte Malte Blümke abschließend fest.

 

Für Stellungnahmen erreichen Sie den Bundesvorsitzenden der Friedrich-Bödecker-Kreise e. V., Malte Blümke unter 01776118811.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle des Bundesverbandes der Friedrich-Bödecker-Kreise e. V., Dr. Karsten Steinmetz


Die Ergebnisse der Studie sind zu finden unter: www.tu-dortmund.de/ifs-schulpanel

Das Institut für Schulentwicklungsforschung an der Technischen Universität Dortmund (IFS) hat in seiner repräsentativen Studie die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) von 2016 mit den Ergebnisses einer eigenen IFS-Schulpanelstudie von 2021, die bei den IGLU-Schulen von 2016 mit dem standardisierten IGLU-Lesetest erneut durchgeführt wurde, verglichen und dabei alarmierende Ergebnisse festgestellt. Zum ersten Mal konnten damit die Auswirkungen der Corona Pandemie empirisch bei Kindern am Ende der Grundschulzeit analysiert werden.

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