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Demonstrationsbericht: Finger weg vom KJP!

Am 21. September 2023 nahmen die Mitarbeiterinnen der Bundesgeschäftsstelle an der Demonstration unter den Mottos „Damit Zukünfte nicht platzen...“ und „Kürzt uns nicht weg!“ teil. Gemeinsam mit 2.500 Jugendlichen und AkteurInnen der Kinder- und Jugendarbeit sowie den Freiwilligendiensten beteiligten sie sich am Demonstrationszug, der durch das Regierungs- und Ministerienviertel Berlins lief.

Zeitgleich beriet im Bundestag der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Haushaltsentwurf für das Jahr 2024, laut dem die Kinder- und Jugendarbeit mit einer Kürzung von von aktuell 328 auf 214 Millionen Euro im Jahr 2025. Dies entspricht in etwa einer Kürzung um ein Fünftel. Vor allem für die Freiwilligendienste könnte das einen Wegfall von bis zu einem Drittel aller Plätze bedeuten. Faktisch bedeutet das einen Abbau der Kinder- und Jugendhilfe sowie der untertariflichen Fachkräftevergütung.

Die gesellschaftlich und politisch formulierten Anforderungen und Aufgaben an das Feld, wie beispielsweise Ganztags- und Kitaausbau, Armutsbekämpfung, Inklusion, Gesundheits- und Bewegungsförderung, Digitalisierung, Demokratiebildung und ökologische Transformation, wachsen stetig und stehen in Krisenzeiten ganz besonders stark im Fokus.

Auch wir als Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e.V. kritisieren den geplanten Sparkurs auf das Schärfste und warnen vor den negativen Auswirkungen auf die deutsche Zivilgesellschaft. Wir sagen: Finger weg vom KJP!

Der Kinder- und Jugendplan (KJP) ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene. Durch die KJP-Förderung werden bundeszentrale Träger aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe in die Lage versetzt, verschiedenste Aufgaben zugunsten junger Menschen und Familien nach § 2 SGB VIII zu erfüllen.

Die Vorsitzende der BKJ, Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, äußerte sich anlässlich der Demonstration wie folgt: „Kinder und Jugendliche haben stark zurückstecken müssen in der Pandemie. Jetzt den Rotstift bei der Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe – und damit auch der Kulturellen Bildung – anzusetzen, ist ein absolut falsches politisches Signal an die nächste Generation! Kinder und Jugendliche brauchen für ein gutes Aufwachsen Räume für Kreativität, den eigenen Ausdruck, für Aushandlungsprozesse und Mitgestaltung ‒ dies umso mehr angesichts aktueller multipler Krisen. In Zeiten wie diesen sind Kinder und Jugendliche auf verlässliche und tragbare Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit angewiesen. Statt zu kürzen, ist es Aufgabe der Bundesregierung mit dem Förderinstrument Kinder- und Jugendplan diese Strukturen nicht nur sicherzustellen, sondern zum Wohle der jungen Menschen auch zu stärken.“


Links:

Artikel der BKJ: „2.500 Jugendliche und Akteure der Kinder- und Jugendarbeit bei Demo in Berlin“

Das Positionspapier der BKJ: „Kürzungen am Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes abwenden –bundeszentrale Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe bewahren und stärken!“

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